james bond, 007

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Quelle: pixabay

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Der Gestank nach Rauch und Schweiß ist in einem Casino um drei Uhr morgens äußerst widerlich. An diesem Punkt wird die durchs Spielen vorangetriebene Mischung aus Gier, Angst und nervöser Anspannung unerträglich, und die Sinne rebellieren dagegen.
James Bond merkte plötzlich, dass er übernächtigt war. Er wusste immer, wenn sein Körper oder Geist genug hatte, und er handelte stets nach diesem Wissen. Es half ihm, die Erschöpfung und Stumpfheit zu umgehen, die zu Fehlern führten.
Unauffällig entfernte er sich vom Roulettetisch, an dem er gespielt hatte, und stellte sich für einen Moment an das Messinggeländer, das den Haupttisch im salle privée in Brusthöhe umgab.
Le Chiffre spielte noch immer und gewann offensichtlich auch noch immer.

aus: „Casino Royale”

DER Spion schlechthin

Gibt es da draußen irgendjemanden, dem James Bond noch nie über den Weg gelaufen ist? Jener MI6-Agent mit der Lizenz zum Töten? Ich denke, es ist durchaus möglich, dass jemand nie einen der Romane gelesen hat, die inzwischen mehr als fünfzig Jahre alt sind, oder garnicht wusste, dass es überhaupt Romane gibt, mit denen alles begann … Wie auch immer, die Filme … es ist unmöglich, die Filme nicht zu kennen, die in die 60er Jahre zurückreichen, Kultfilme wurden (einige …) und immer noch für eine Fortsetzung der Erfolgsreihe gut sind: der nächste James Bond 007-Film ist – immer – auf dem Weg in die Kinos und zu den Streaming-Plattformen!

Was hat es mit diesem Mann auf sich?

Er sieht gut aus, er ist intelligent, er ist ein außergewöhnlicher Liebhaber. Er übernimmt Verantwortung und kämpft für sein Land. Wenn nötig, tötet er auch. Er fliegt um die Welt und hält sich an all diesen schönen Orten auf, diesen Traumzielen für den nächsten Urlaub. Daneben rettet er auch noch die Welt.

Das in den 50er Jahren erfundene Konzept ist bis heute gültig, obwohl alles etwas größer, gefährlicher und exotischer geworden ist. James Bond ist ein Spion, der zu Beginn vor allem mit kommunistischen Verschwörungen zu tun hat und später die Pläne selbsternannter Möchtegern-Weltherrscher zunichte macht. Wenn er eine Mission übernimmt, fehlt es niemals an Leichen – und Killern, die ihn auf seinem Weg begleiten.

Ich versuche mal einen Vergleich. Es gibt die glamouröse Welt von James Bond und es gibt eine andere fiktive Welt, die ebenfalls in der Hemisphäre der Geheimdienste angesiedelt ist. Es gibt Spione, in der Regel vom MI6 oder MI5, die ihr Leben riskieren und töten, wenn nötig, um ihre Tarnung aufrechtzuerhalten oder die Entlarvung von Verrätern zu verhindern. Denkt einfach mal an die Spionageromane von John le Carré oder Stella Rimington. Das Leben dieser Spione ist weit langweiliger und düsterer als das Leben von James Bond – und sie treiben sich auch nicht an den Traumstränden dieser Welt rum. Vielleicht ist gerade der Glamour der Grund für den Erfolg der Marke James Bond.

… und … ist das ein Kriminalroman? Ich denke schon: Ja, sie gehören dazu. Da ist ein Mann mit einer Lizenz zum Töten und er tötet. Es gibt Bösewichte, die auch töten. Es gibt Opfer … Man mag es aus politischer Sicht als Kollateralschäden bezeichnen, aber im Grunde sind es Verbrechen – und der Mann, der für Recht und Ordnung (im weitesten Sinne!) sorgt, ist James Bond, auch wenn er töten muss, um seinen Auftrag zu erfüllen.

James Bond und seine Frauen … Ich will mich dazu nicht weiter auslassen, denn sie gehören in die Serie – genauso wie sie sind. Jeder Feministin stehen seit Jahrzehnten die Haare zu Berge, aber … es ist, wie es ist.

Dennoch muss auch James Bond in unsere neue Welt passen – und sich anpassen. Nicht nur, dass Internet, Informationstechnologie und Datenbanken mit entscheidenden Informationen heute die Machtspiele dominieren – ganz zu schweigen von Waffen, die auf Knopfdruck unseren ganzen Planeten vernichten könnten. (Auch die Frauen machen Boden gut.) Was ist also noch neu? In den letzten Filmen gibt es eine gewisse Düsternis um James Bond.

Er scheint seiner Pflichten müde und überdrüssig zu sein – er tritt beinahe zurück. Zur gleichen Zeit sterben wohlbekannte Mitkämpfer und Helfer wie M oder Q oder Moneypenny bzw. sie ziehen sich zurück … Es gab ein erschütterndes Finale, doch der nächste Film tauchte schnell auf und startete mit dem alten James Bond und neuen Playern.

Wenn man die Originalromane liest, wirken sie immer noch aktuell und lebendig, obwohl sie aus den 50er und 60er Jahren stammen. Es macht nichts, dass es keine Smartphones und all diese anderen netten Spielzeuge gibt … Basierend auf diesen Quellen werden auch in Zukunft Drehbüchern entstehen – da bin ich mir sehr sicher – und James Bond wird in zukünftigen Filmen konsequent wiederbelebt werden.

Okay …
Nachdem ich den bisher letzten Film, No Time To Die, gesehen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es eine Fortsetzung geben wird. James Bond stirbt am Ende des Films. Als die Handlung beginnt, ist Bond bereits im Ruhestand und ein neuer 007 ist etabliert worden. Überraschung, Überraschung: eine Frau namens Nomi. Wird sie der Held des nächsten 007-Films werden?

Insgesamt setzt sich die düstere Szenerie und Stimmung in diesem Film fort. Es sterben weitere altbekannte Personen – vor allem kommt die Spectre-Saga endlich zu einem Ende. Bond und seine Entourage wirken müde und alt, vor allem M scheint am Ende seiner Kräfte. Wie ich schon sagte: Bond stirbt. (Ich glaube nicht, dass ich damit etwas streng Geheimes verrate …)
Sollen wir die Möglichkeit diskutieren, dass Bond auf mysteriöse Weise überlebt?

Sag niemals nie.

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a faint cold fear thrills through my veins ... william shakespeare