Dieser Beitrag enthält Werbung – advertising.
Wer ist Rocco?
Rocco Schiavone wurde in Rom geboren, in einem der ärmeren Stadtviertel. Zusammen mit drei Freunden machte er als Jugendlicher die ersten Erfahrungen mit Kriminalität, alles in allem Straftaten von recht geringer Brisanz. Während seine Freunde dem Gewerbe treu blieben, beschloss Rocco Polizist zu werden – und er wurde nicht nur ein Polizist auf Streife, sondern schaffte es recht schnell zum Vicequestore in der Staatspolizei aufzusteigen, zuständig für Schwerverbrechen, insbesondere Mordfälle.
Rocco ist nicht sehr obrigkeitsgläubig, sondern folgt eher seinem Instinkt, wenn es um die Aufklärung von Verbrechen geht. Er gerät ein paar mal in Stolpern, aber es kann ihm nichts nachgewiesen werden. Schließlich … wird er versetzt. Seine Aufklärungsquote ist immer recht hoch gewesen und er wird als guter Ermittler geschätzt – was ihn vor einer internen Untersuchung mit anschließendem Rauswurf aus dem Polizeidienst und womöglich einer Anklage schützt. Dumm gelaufen: Rocco wird ins Aostatal versetzt – für ihn das Ende der Welt.
Rocco ist sauer darüber. Er war schon immer leicht reizbar und unhöflich. Schon immer sagte er geradeheraus, was ihn störte und auf den Geist ging. Sein Gegenüber und dessen Gefühle hat ihn noch nie wirklich interessiert. Er stößt an, läuft gegen Mauern … öffnet häufig Türen mit seinem Schweizer Messer, ohne einen Gerichtsbeschluss zu haben. Kurz: er macht sich Feinde.
Sein neues Team in Aosta mag ihn, mag ihn nicht … Er mag die meisten auch nicht, denn er hält sie für dumm. Übrigens hält er viele Menschen, auf die er trifft, für dumm, langweilig, engstirnig …
Rocco liebt die Frauen, er braucht Frauen, aber in Aosta darf ihm keine Frau zu Nahe kommen. One-Night-Stands sind schön, auch mehrere davon, aber darüber hinaus … Gemeinsamer Urlaub oder gar eine gemeinsame Wohnung sind tabu. Er ist ein Macho und benimmt sich auch so. Also macht er sich auch Frauen zu Feinden.
Aber da ist auch noch Marina … Rocco lernt Marina in Rom kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Marina sieht ihn und verliebt sich auch sofort in ihn. Marina kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus und arbeitet als Restaurateurin. Sie heiraten und sind glücklich. Rocco tut alles, um Marina ein schönes Leben zu bieten, auch wenn er sich dazu ab und zu nicht an die gesetzlichen Vorschriften hält und Geld abzweigt, dass ihm im Laufe von Untersuchungen unterkommt. Es gibt eine kurze Krise, als Marina dies schließlich herausfindet, aber beide können nicht ohne einander leben …
Kurz danach ermittelt Rocco in einem schwerwiegenden Fall im Drogenmilieu. Er ist erfolgreich, aber einer der Täter, der entkommen ist, schießt auf ihn – und trifft Marina tödlich. Rocco rächt sich, sucht und findet den Täter, tötet ihn … kaltblütig. Es gelingt ihm diese Tat zu verschleiern.
Rocco kann Marina nicht vergessen – nicht in der Zeit in Rom, die ihm dort noch bleibt, und auch nicht in Aosta, wo er inzwischen arbeitet. Jeden Tag redet er mit Marina und in seiner Vorstellung antwortet sie ihm. Da ist kein Platz für eine andere Frau – da wird wohl auch nie Platz für eine andere sein. Platz ist allerdings für einen Hund, den Rocco als Welpen findet.
Kommen wir noch einmal zurück zu seiner Jugend und seinen drei Jugendfreunden. Sie sind immer noch befreundet, auch die drei inzwischen erfolgreich im halbseidenen Milieu aktiv sind und viel Geld machen. Rocco als Polizist verschließt davor seine Augen, hält aber seine Hand auf, um an allem teilzuhaben. Als Marina erschossen wird stehen sie ihm bei.
Als er in Aosta arbeitet, erhält er Besuch von der Lebensgefährtin eines dieser Freunde – nein kein One-Night-Stand, keine heimliche Affäre. Ein Krimineller, der mit ihm wegen seiner Rache an Marinas Mörder noch eine Rechnung offen hat, dringt nachts in Roccos Wohnung ein und schießt auf die Gestalt im Bett. Rocco ist nicht zu Hause, also trifft die Kugel die Lebensgefährtin eines seiner Freunde. Alle vier Freunde sind entsetzt und schwören Rache. So kommt dann eines zum andern … Verzweiflung, Rache, Jagd auf den Todesschützen … Showdown.
Rocco mag in Aosta leben und arbeiten, aber irgendwie führen ihn seine privaten wir beruflichen Fälle immer wieder nach Rom … und immer wieder rutscht er haarscharf an einer internen Ermittlung vorbei.
Wenn Rocco morgens in den Tag startet, inzwischen immer begleitet von seinem Hund, liebt er es, erst einmal seinen Espresso und sein Cornetto in einer kleinen Bar zu genießen, bevor er sich an seinen Schreibtisch begibt. Dort igelt er sich ein und genießt einen Joint. Danach kann der Tag beginnen … Irgendetwas ist immer zu tun … Es gibt Tote, Ermordete … es gibt Schmuggel, Drogengeschäfte … es gibt ehrbare Bürger mit guten Beziehungen, die in kriminelle Aktivitäten verwickelt sind … es gibt auswärtige Polizeieinheiten, die ihre Spielchen treiben … Rocco wird mit allem fertig.
Ist Rocco glücklich?
Ich habe nicht den Eindruck. Er lebt und versucht zu überleben, kann seine Frau nicht vergessen … und ist insgeheim angewidert von den Verbrechen, mit denen er täglich konfrontiert wird.
Es gibt im Italienischen über zwanzig Bände zu Rocco Schiawone. Ich kenne nur die ins Deutsche übersetzen … Die Bücher sind spannend und lebendig geschrieben, vor allem wenn Rocco den macho raushängen lässt … Die TV-Serie habe ich nicht gesehen.