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Ripley’s Leben
Ich hatte zwei Begegnungen mit Tom Ripley: einmal sah ich den Filmklassiker mit Alain Delon – und natürlich sah ich Jahrzehnte später die Neuverfilmung mit Matt Damon, die inzwischen auch ein Klassiker ist. Beide Filme sind brillant. Irgendwann dazwischen habe ich den Roman gelesen – und später wurde ich neugierig auf die Folgebände … Auch diese Romane sind brillant. (Die Netflix-Serie habe ich bisher noch nicht gesehen …)
Ripley ist ein armer junger Mann, der glaubt, dass das Leben viel mehr zu bieten hat, als er zu greifen in der Lage ist. Im Moment. Außerdem ist er clever und hinterhältig. Das sind die besten Voraussetzungen, um eine Karriere in der … nennen wir es mal Halbwelt zu starten. Natürlich ist er auch fest entschlossen, seine Ideen und Pläne umzusetzen – und niemand darf es wagen, ihn daran zu hindern. Ripley ist so verdammt jung und verdammt selbstbewusst, dass er vor Lügen, vor Verbrechen und sogar vor Mord nicht zurückschreckt.
Für den Anfang … Ripley kommt mit allem durch. Natürlich bewegt er sich manchmal auf dünnem Eis, aber er bricht nicht ein. Die Polizei … es lohnt sich nicht, die Polizei zu erwähnen, ihre Organisation, ihre Inspektoren – sie sind immer hilflos und ahnungslos. Wenn man Ripleys Leben über die Jahrzehnte hinweg betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass sich Verbrechen durchaus lohnt.
Die Karriere beginnt, als Ripley von New York nach Italien an die Amalfiküste reist. Er hat den Auftrag, einen reichen Sohn zu suchen, der nach Europa abgehauen ist und anscheinend nicht zu seiner Familie zurückkehren will. Ripley und der verlorene Sohn kennen sich von … woher auch immer – zumindest glaubt der Vater, dass sie einmal beste Freunde gewesen sind. Seine Lebensbedingungen sind im Moment schlecht, also beschließt Ripley, sich nach Italien einzuschiffen – und den ganzen Schlamassel aus Lügen und Betrug hinter sich zu lassen, der ihm bisher zum Überleben verholfen hat.
Nach dem Wiedersehen mit dem verlorenen Sohn beginnt Ripley an seiner Zukunft zu arbeiten, was damit endet, dass er den verlorenen Sohn tötet und sein Leben einschließlich dessen Vermögen einfach so fortführt. Es gibt mehr Lügen, es gibt noch mehr Leichen, aber Ripley schafft das alles – und schließlich segelt er in die aufgehende Sonne. Sprichwörtlich. Seine Verbrechen in Italien werden ihn in den nächsten Jahrzehnten verfolgen, aber er kommt immer wieder davon, wenn man versucht, ihm ans Bein zu pissen.
Ripley ist mit all seinen Geschäften erfolgreich, wenn diese auch stets zwielichtig und kriminell sind. Er heiratet eine reiche Frau und lebt glücklich in Frankreich, ist aber immer auf der Hut, wenn jemand auftaucht, der über alte Geschäfte und Verwicklungen in kriminelle Handlungen sprechen will. Leichen gibt es immer wieder. Sein Leben ist gut und bequem, er ist wohlhabend. Selbst wenn man seine Vergangenheit und … was auch immer er jemals getan hat, in Betracht zieht, sieht es am Ende gut für ihn aus
Ripley ist ein faszinierender Mensch, auch wenn er ein Mörder und Krimineller ist.