franco di santis aus neapel

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»Seit wann geht ihr denn wieder zusammen aus?«, fragte die vierzehnjährige Ludovica mit einem engelhaften Lächeln.
Die Sonntagsessen waren ein ebenso köstliches wie heikles Ritual. Zwar hat so gut wie niemand eine unbefangenen Umgang mit seinen Schwiegereltern, vor allem, wenn sie aus einer völlig anderen Schicht stammen, aber bei Franco war die Sache besonders kompliziert. Denn vor sechs Wochen war er ausgezogen, damit sie beide nachdenken konnten über ihre Ehe. Er brauchte nicht nachzudenken, er wollte sie weiterführen, doch Isabella war noch zu keinem Ergebnis gekommen. Einstweilen wahrten sie den Schein, und sonntags, nach dem Dessert, wurde nach wie vor diese Ehe vollzogen. …
Sowohl Isabella als auch Franco versuchten, ihre Tochter mit drohenden Blicken zu bändigen, aber seit Ludovica, in der Pubertät war, hatte sie den Rausch der Macht und die Lust an der Eskalation entdeckt. Da ihr das Leben an sich, besonders aber das ihrer Eltern, schnurzegal war, setzte sie es gerne aufs Spiel und verfolgte erheitert, wie das Ganze ausging. Meistens mit einer beachtlichen Prämie. Für sie. Sie drohte mit der Apokalypse, und die Welt zahlte, um nicht unterzugehen.

aus: Die Kraft des Bösen

Ein Commissario sucht die Liebe

Franco De Santis ist Commissario in Neapel. Er ist intelligent und hat eine Bilderbuchkarriere vor sich, die damit begann, dass er Isabella heiratete und deren Vater den Weg ebnete. Franco weiß nichts davon oder will es zumindest nicht wissen; er vertraut drauf, dass er seine Beförderung durch seine gewissenhafte Arbeit bekommen hat.

Isabellas Familie ist reich und das junge Paar, wenn auch inzwischen nicht mehr ganz so jung, lebt in einer großen, luxuriösen Wohnung in einem der Nobelviertel Neapels. Franco genießt dieses Leben und vergöttert seine Frau und seine Tochter. Es trifft ihn schon, dass er ausziehen und fortan in einer kleinen Mansarde sein Dasein fristen muss – eine Trennung auf Zeit, denkt er. Ganz schnell wird er mit der Realität konfrontiert: seine Frau betreibt die Scheidung und hat einen neuen Partner an ihrer Seite, der aus der gleichen wohlhabenden Schicht Neapels stammt.

Für Franco bricht eine Welt zusammen, zumal er auch merkt, dass sich seine Tochter mehr und mehr von ihm entfernt. Er kann nicht mithalten, was Geschenke betrifft …

Es hört sich so an, als ob es sich um einen tragischen Liebesroman handelt, aber es ist eine Krimi-Serie. Das private Schicksal von Franco bildet den Hintergrund für sein berufliches Leben, in dem er sich mit Mordfällen beschäftigen muss, und zieht sich wie ein roter Faden durch die Romane.

Franco ist ein gewissenhafter Polizist, der versucht mit seinem kleinen Team alle Fälle zu klären, die auf seinem Schreibtisch landen. Es sind nicht gerade wenige – und meist sind einflussreiche Menschen und Familien involviert, denen nicht unbedingt daran gelegen ist, Licht ins Dunkel zu bringen. Es wird Druck ausgeübt …

Wenn von Süditalien (oder Sizilien) die Rede ist, denkt man sofort an jene speziellen Familien, die die inoffizielle Kontrolle über bestimmte Gebiet oder Stadtteile haben, um dort ihren Geschäften nachzugehen. Auch diese Einflüsse spielen ein Rolle – und Franco muss sich oft anstrengen, um nicht die Balance zu verlieren und sein eigentliches Ziel, die Aufklärung eines Mordes, nicht untergehen zu lassen. immerhin hat er eine ganz spezielle Verbindung zu jenen ehrenwerten Mitmenschen, die er inoffiziell ab und zu nutzt, um sich Rat und Informationen zu holen.

In seinen Fällen trifft Franco auf Machenschaften der katholischen Kirche, besser gesagt: eines speziellen Amtsinhabers, der seine Macht und seine Beziehungen nutzt, um … Er taucht ab in Teenager-Welten und entdeckt Todesfälle, die erst einmal unter den Tisch gekehrt wurden … Und schließlich bekommt er es mit der Kunstwelt zu tun – auf Capri, wo auch sonst.

Es bleibt immer interessant und wahrscheinlich wird es bald neue Fälle mit neuen Verflechtungen, Intrigen, dem ewigen Tagesgeschäft mit Bestechung, Politik … geben.

Und privat?
Franco sieht Licht am Horizont, denn nach einer kurzen Affaire scheint er eine Frau kennengelernt zu haben, die ihn sehr anziehend findet. Auch hier sind neue Wendungen zu erwarten …

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a faint cold fear thrills through my veins ... william shakespeare