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duca lamberti in mailand

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Der gute Mensch von Mailand

Duca Lamberti, Sohn eines Kriminalbeamten, wurde Arzt, ein guter Arzt – bis er einem krebskranken Patienten Sterbehilfe leistete. So verlor er seine Approbation und musste für drei Jahre ins Gefängnis. Danach steht er vor dem Nichts, aber er hat Freunde, speziell den Kollegen seines verstorbenen Vaters, der an ihn glaubt und ihm einen Auftrag verschafft. Es ist ein ganz spezieller Auftrag, Lamberti zögert zuerst, aber dann nimmt er das Angebot an und wird so über Nacht zum Privatdetektiv.

Seine Arbeit führt ihn in die Tiefen der Mailänder Gesellschaft, wo Kriminelle regieren und das Leben brutal sein kann. Eigentlich sollte er nur einen jungen Mann dabei unterstützen, vom Alkohol loszukommen, aber recht schnell ist Lamberti in eine grauenvolle Geschichte verstrickt, die hinter der Alkoholsucht seines Schützlings steckt. Dann kommt die Polizei ins Spiel, die Kriminalpolizei … und Lamberti ermittelt unfreiwillig, aber erfolgreich. Eine Undercover-Aktion läuft jedoch aus dem Ruder …

Lamberti bewegt sich von nun an zwischen den Welten, einerseits als Privatdetektiv, andererseits als Arzt ohne Zulassung … und schließlich arbeitet er immer wieder für die Kriminalpolizei. Wahrscheinlich hat er von seinem Vater das Gespür für Verbrechen und Verbrecher geerbt. Schließlich führt es ihn direkt in den Schoß der Polizei und er arbeitet als Ermittler unter dem Freund seines Vaters.

… und ganz zum Schluss erhält er auch wieder seine Approbation.

In welchem Mailand lebt Lamberti?

Es ist eine Großstadt mit vielen Menschen, die ein Stück vom Kuchen haben wollen. In den 60er Jahren sind die Mittel der Polizei noch recht begrenzt, vor allem was Tatortsicherung, Spurenanalyse, systematische Erfassung von Verbrechen … betrifft. Alles wird noch analog verwaltet – und vieles bleibt ungesühnt.

Lamberti ist damit nicht zufrieden. Er möchte Gerechtigkeit schaffen, Verbrechen müssen bestraft werden. Hier trifft er auf einen schmalen Grad, denn oft, zu oft, wird Selbstjustiz geübt, was den Rächer oder seine Nächsten zu Verbrechern macht.

Verbrechen scheinen in Mailand allgegenwärtig zu sein. Junge Frauen werden verführt und landen auf dem Strich. Sie werden quer durchs Land verkauft. Bei Problemen löst man die Situation durch Mord. Frauen werden vergewaltigt und verstümmelt. Leute werden in ihrem Auto ertränkt. Halbtote werden irgendwo verbrannt. Es gibt Erpressung und Erschießungen. Bandenkriege brechen aus und ufern aus. Unschuldige kommen zwischen die Fronten. Rache ist neben Geldgier vorherrschender Antrieb für alle, die irgendwie beteiligt sind. Dann ist da noch das Schweigen … Niemand traut der Polizei, jeder versucht sich selbst rauszuhalten und vielleicht ein wenig Profit aus allem, was so beobachtet wird, zu schlagen.

Lamberti erlebt in diesen Jahren vieles, was ihn mit Abscheu erfüllt, aber er macht seine Arbeit. Manchmal scheint er daran zu verzweifeln, besonders wenn er mit brutalen Bluttaten konfrontiert wird.

Ist Lamberti einer der Hardcore-Detektive der kalifornischen Szene? Ein wenig schon … Seine Fälle kommen aus der Gosse, blutige Zusammenstöße im Dreck der Großstadt – hier mordet niemand während der Teestunde bei Kuchen und Gebäck. Verbrechen und speziell Morde sind Verzweiflungstaten oder Versuche, seinem Schicksal und der Armut zu entkommen, oder schlicht getrieben von Macht und Gier. Ein guter Mensch hat es schwer in diesem Umfeld.

Noch eines: Mit Duca Lamberti hat Giorgio Scerbanenco den Grundstein für Kriminalromane in Italien gelegt – wie es heißt.

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