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lennart ipsen auf bornholm

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Vom Leben nach einem Burnout

Ipsen hat seine Karriere beendet – so meinen seine Vorgesetzten und Kollegen. Er verlässt einen Spitzenjob bei der dänischen Polizei, wo er international tätig sein konnte – und er war immer erfolgreich. Aber, wie bekannt, so irgendwann in der berühmten Mitte des Lebens, kommen Zweifel, nehmen Schlafstörungen zu, fühlt man sich überfordert, arbeitet man viel zu viel … die Ehefrau nervt … Ärzte haben Ipsen bescheinigt, dass er an Burnout leidet.

Ipsen hat Konsequenzen gezogen und hat sich nach Bornholm versetzten lassen, wo er als Leiter der Kriminalabteilung über die Ferieninsel wachen soll. Zuvor gab es noch eine Scheidung, denn seine Frau hatte die Nase voll von einem Zusammenleben, das ihrer Meinung nach keines mehr war. Sie zieht nach Rügen zusammen mit den beiden Töchtern, die vom Umzug in die Provinz nicht so begeistert scheinen. Es gibt eine Fähre von Rügen nach Bornholm, die die Kinder jederzeit nutzen können … was auch zu Besuchen des Nachwuchs führt. Außerdem findet auch Ipsens Vater Gefallen an der Insel und an Ibsens kleinen, gemieteten Haus mit Garten – er ist begeisterter Hobbygärtner, was Ipsen entgegenkommt, denn er macht sich nicht viel aus Gartenarbeit.

Aber erst einmal ist Ipsen allein. Er hat also ein kleines Haus gemietet und möchte zur Ruhe kommen – so etwas wie die berühmte Seele baumeln lassen, zu sich selbst finden, wieder damit anzufangen, das Leben zu genießen …

Bornholm ist eine geeignete Location dafür, denkt er sich. Eine hübsche, kleine Ferieninsel mit beschaulichen Dörfern, viele renovierte alte Häuser, viel Natur, viel frische Luft … viel Zeit, um Bücher zu lesen …

Aber er hat die Rechnung ohne das Leben gemacht. Das Leben auf Bornholm ist eben nicht nur Sonnenschein und Strandabenteuer, Einkaufsbummel in idyllischen Geschäften mit lokaler Handwerkskunst und hausgemachten Spezialitäten. All dies klingt beruflich gesehen eher nach Taschendiebstahl, verschwundenen Fahrrädern, verlorenen Ausweispapieren, kleinen Verkehrsdelikten – richtig, aber … es gibt auch andere Verbrechen, Schwerverbrechen.

Kaum hat Ipsen Bornholms Boden betreten, wartet auch schon der erste Mordfall auf ihn. Auf den ersten Blick war es vielleicht ein Unfall … doch schnell stellt sich heraus, dass es ein gemeiner, brutaler Mord war. Ipsen hat sich noch nicht eingelebt in seinem neuen Zuhause, als er sich auf seine Arbeit als Ermittler besinnen muss, um auf die Jagd nach einem Mörder zu gehen. Das hatte er sich so nicht gedacht!

Natürlich ist eine Mörderjagd auf Bornholm nicht zu vergleichen mit der rasanten Tagesplanung und den Verpflichtungen eines international eingesetzten Polizisten, der auf seinem Schreibtisch und in seinem Posteingang im Computer, wie es scheint, jeden Morgen viel zu viel Papier findet, was gelesen und irgendwie bearbeitet werden muss, und zu zu vielen Meetings eingeladen wird. Aber die idyllische Ruhe der Ferieninsel ist vorerst herb gestört … und Ipsen beginnt, ernsthaft zu ermitteln – was ihm auch Spaß zu machen scheint.

Ihm zur Seite stehen zwei Mitarbeiterinnen: eine ältere, erfahrenen Kollegin, die Bornholm und alle Einwohner von Bornholm und ihre persönlichen Geschichten zu kennen scheint, und eine junge Kollegin, die gern Schreibtischarbeit macht und ihrem Computer alles entlocken kann, was an Informationen irgendwo und irgendwie in Datenbanken und im Internet versteckt lagert. Ipsen hat also Glück … wenn da nicht noch sein Vorgänger wäre, der gern in die laufenden Ermittlungen einbezogen werden würde …

Kriminalfälle auf Bornholm, Mordfälle auf Bornholm sind ebenso brutal wie auf dem Festland. Die Ermittlungen sind schwierig, denn oft sind Familie und Freunde involviert – und man behält gern so einiges für sich, wenn die Polizei anklopft. Außerdem kann sich niemand komplett seinem Vorleben entziehen, auch wenn er auf einer Insel lebt. Wenn Rechnungen beglichen werden sollen, finden auch halbseidene Gestalten ihren Weg auf das Inselidyll … und wenn es darum geht, Ereignisse der Vergangenheit aufzuarbeiten, kann schon mal ein Beteiligter hektisch agieren, wenn er fürchtet, dass lang gehütete Geheimnisse plötzlich ans Licht kommen könnten …

Am Ende klärt sich alles auf und Ipsen kann sich beruhigt zurücklehnen, denn da ist auch noch eine Frau, eine neue Frau in seinem Leben. Alles steht am Anfang … und dann gibt es wieder einen Todesfall!

Bornholm als Urlaubsparadies spielt in den Romane eine große Rolle. Es ist fast so wie in den Südfrankreichkrimis … man bekommt Lust, mal auf Bornholm Urlaub zu machen.

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